Der Gesetzentwurf der neuen Bundesregierung, das Jahr 2000 um 365 Tage zu verschieben, ist vom Bundestag mit den Stimmen der Koalition verabschiedet worden. Danach wird 1999 durch 1999a abgelöst und das Jahr 2000 erst nach dem 31.12.1999a 24:00 Uhr beginnen. Nicht durchgesetzt hat sich der Gegenantrag der Opposition, das Jahr 2000 ganz ausfallen zu lassen und von 1999 direkt ins Jahr 2001 zu wechseln. Ebenfalls keine Mehrheit fand der Antrag der PDS, wieder mit dem Jahr 1950 anzufangen. Damit haben sich die Lobbyisten der Softwarefirmen und der Industrie durchgesetzt, welche die softwarebedingten Jahr 2000-Probleme nicht mehr rechtzeitig gelöst sahen. Experten sprechen nach dem Rücktritt von Oskar Lafontaine von einem ersten Schritt in Richtung wirtschaftsfreundlicher Politik. Begrüßt wird das Gesetz auch von den Bauernverbänden, da sich die Agenda 2000 verschiebt. Ob sich die europäischen Partner dem Plan anschließen, wird sich auf dem nächsten EU-Gipfel unter finnischer Präsidentschaft zeigen. Aus gut informierten Kreisen verlautet jedoch, die Regierung wolle den Plan notfalls auch im Alleingang durchsetzen. Schließlich gäbe es schon heute Zeitverschiebungen in Europa und da sei es unerheblich, ob es sich um eine Stunde oder ein Jahr handelte.