Regeln für das Zusammenleben zu zweit
- Die Frau ist dem Manne untertan.
Denn das war schon immer so und soll daher auch so bleiben. Schließlich sind Frauen dümmer
als Männer und daher bestens für verantwortungslose Arbeiten im Haushalt und insbesondere
in der Küche prädestiniert. Das Essen muss allerdings schmecken, denn daran erkennt man die
Güte einer Frau. Aus diesem Punkt ergibt sich automatisch der nächste Punkt.
- Die Frau versorgt den Haushalt
während der Mann hart arbeiten geht, um Frau und Kinder zu versorgen, wobei es vorrangig um die
Versorgung der Kinder geht, die aber der Frau zugeteilt sind, was eine Mitversorgung derselben unumgänglich macht.
- Die Frau hat dem Manne am Abend
alle Gefälligkeiten zu erweisen, die sich der Mann ausbedingt. Schließlich konnte sie den Tag in
Muße verbringen. Das bisschen Haushalt zählt ja nicht, der Umgang mit den Kindern sowie das
Kochen des Essens fällt ohnehin in die Sparte "Hobby und Freizeitvergnügen".
- Der Zeitpunkt der Ausübung der ehelichen Pflichten
richtet sich ausschließlich nach der Laune des Mannes, da die Frau ohnehin immer bereit ist.
Bei der Ausübung des Koitus ist zu beachten:
- Das Licht hat ausgeschaltet zu sein.
- Jedes Geräusch ist aus Gründen der guten Moral und des Anstandes zu vermeiden.
- Das Lustempfinden sowie die Exekutive des Aktes obliegen dem Manne, die Frau hat sich ruhig auf dem
Rücken liegend still zu verhalten.
- Von oralen Nebensächlichkeiten (Küssen) und albernen Zärtlichkeiten (Streicheln) ist abzusehen.
- Beim plötzlichen Eintritt von Kindern in den Raum des Ereignisses ist Stillschweigen zu bewahren und jegliche
Aktivität sofort zu unterbrechen. Schließlich können Kinder psychische Störungen davontragen,
wenn sie bemerken, dass sich Mutter und Vater lieben. Kinder sollten lieber Krimis und Horrorfilme schauen, das ist besser
für ihre geistige Entwicklung.
- Generell kann gesagt werden, dass der Koitus ausschließlich dem Zwecke der Vermehrung dienlich ist und daher
nur an den Tagen ausgeübt werden sollte, an denen es wahrscheinlich ist, die Frau in den Zustand der
Trächtigkeit zu versetzen. An den übrigen Tagen ist von dem verwerflichen und schmutzigen Treiben abzusehen.
- Der Vollzug des Beischlafs zum reinen Vergnügen widerspricht den Dogmen der Kirchen sowie den innersten
Regeln der Sitte und des guten Anstandes und ist somit zu unterlassen. Diese Lehre ist an die Kinder weiterzugeben.
Auftreten in der Öffentlichkeit vor der Hochzeit
- Vor der Hochzeit ist der Begriff "Liebe" oft anzuwenden. Auch sollte man das Gerücht verbreiten,
bei der bevorstehenden Hochzeit handele es sich um eine "Liebeshochzeit". Das macht sich immer gut,
wenn auch niemand so recht weiß, warum.
- Hinweis: Sollte die Braut zum Zeitpunkt der Hochzeit aufgrund baldiger Niederkunft über das Aussehen einer
prallen Leberwurst verfügen, ist der Begriff "Liebesheirat" nicht unbedingt empfehlenswert.
- Der künftige Ehepartner ist vor der Hochzeit des öfteren "verliebt" anzusehen. Nach dem
Eheschluss ist diese Mühe nicht mehr erforderlich und verstößt außerdem gegen die guten Sitten.
- Turteleien sowie der Austausch von Zärtlichkeiten sind in der Öffentlichkeit zu unterlassen, da moralisch
gefestigte Mitbürger Sympathiebekundungen zweier Menschen als Todsünde zu betrachten haben.
- In der Verlobungsperiode haben beide Partner in getrennten Betten zu nächtigen. Dies entspricht den moralischen
Grundbegriffen und bereitet zudem auf die Zeit nach der Hochzeit vor.
- Am Polterabend haben beide Eheleute den Unrat der vorhergegangenen Feierlichkeit zu beseitigen. Vornehmlich wird
hier der weibliche Teil beschäftigt, was eine harmonische Einstimmung auf die Zeit nach der Hochzeitschafft.
Während der Hochzeit
- Während derHochzeitszeremonie ist der Austausch von Blicken zwischen den Brautleuten zu unterlassen und
den Worten des Geistlichen andächtig zu lauschen, wobei ein gottesfürchtiges Nicken alle 2 Minuten durchaus
zu empfehlen ist.
- Die Brautleute haben sich von den simulierten Tränen der Hochzeitsgäste, die aus Gründen der
moralischen Schicklichkeit derselben vergossen werden, stark beeindrucken zu lassen.
- Die Worte, die es gegen Ende der Zeremonie nachzusprechen gilt, sind von beiden Eheleuten tunlichst zu behalten, da
sich mehrmalige Bitten um Wiederholung nur selten positiv auswirken.
- Die finale Frage nach der lauteren Absicht des Zusammenbleibens in guten wie in schlechten Tagen ist nicht
wahrheitsgemäß, sondern mit "Ja" zu beantworten. Hinweis: Das Kreuzen der Finger hinter dem
Rücken oder das Beantworten der Frage mit "'Mal schauen" zeugt zwar von Ehrlichkeit, wird von den
Hochzeitsgästen jedoch zumeist nicht so gern gesehen.
- Das Küssen der Braut ist dem Bräutigam zu überlassen. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, dass
die Kusszeit zwei Sekunden nicht überschreitet. Das genügt, um echte Zuneigung zu signalisieren, und allein
das zählt. Bei längeren Küssen könnten die Hochzeitsgäste den Verdacht hegen, dass die
Brautleute etwas füreinander übrig hätten, was nun wirklich sehr unangenehm wäre.
Nach der Hochzeit
- Nach der Hochzeit ist den Gästen unverzüglich Zugang zu Gratisessen und Freibier zu gewähren. Der
durch lästige Hochzeitszeremonien verursachte Aufschub muss schließlich kompensiert werden. Die Schar der
Hochzeitsgäste kann hier in zwei Kategorien unterteilt werden: Leute, die allein wegen der obligatorischen Fress- und
Sauforgie bei der Hochzeit erscheinen und Leute, die aus reiner Sympathie mit dem Brautpaar an den Festlichkeiten teilnehmen.
Die Größe letzterer Personengruppe geht erfahrungsgemäß gegen Null.
- Nach der Hochzeit müssen sich die Brautleute nicht mehr küssen und können unverzüglich mit dem
Fremdgehen beginnen.
- Braut und Bräutigam beginnen nun, im Freundeskreis über den Partner zu lästern. Dies geschieht, damit
nicht der Eindruck entsteht, Opfer einer glücklichen Ehe geworden zu sein. Solche Leute werden gewöhnlich von
der Gesellschaft gemieden.
- Die Braut kann ihre Diät nun beenden. Denn mit der Hochzeit sind die Tage vorbei, an denen man auf Männer
einen guten Eindruck machen musste. Die Figur darf nun unförmig werden, da der Gatte natürlich keinen Wert
auf Attraktivität legt, wenn er mit dem gültigen Scheidungsrecht vertraut ist.
- Ehestreitigkeiten enden grundsätzlich beim Klingeln eines Besuchers an der Haustür und werden automatisch
in eine dauerhafte harmonische Beziehung umgewandelt, die erst mit dem Abschied des Besuchers wieder zur Katastrophe wird.
Aufzucht eines Kleinkindes
- Die Hege und Pflege des Säuglings ist der Frau zu überlassen. Schließlich ist sie aufgrund der zwei
zusätzlichen Hirnwindungen, die der Mann ihr voraus hat, definitiv eher in der Lage, mit dem Geist eines Kleinkindes
konform zu gehen.
- Das erste Wort, das der Säugling zu lernen hat, ist "Mama" (bei antiautoritärer Erziehung
entsprechend "Alte"). Nur so kann gewährleistet werden, dass der Schlaf des richtigen Ehepartners durch
kleinkindische Sonderwünsche einen Interruptus erfährt.
- Das Wickeln des Kleinkindes ist der Frau zu überlassen. Nur so ist sie in der Lage, einschlägige Vergleiche
zwischen dem Inneren einer Windel und der Wahl ihres Ehepartners zu ziehen.
- Die Fütterung des Kindes ist ebenfalls der Frau zu überlassen, da der Mann beim Frühstück mit
der Lektüre der Bildzeitung beschäftigt zu sein hat.
- Dem Kinde das Sprechen beizubringen, wäre aufgrund der wesentlich höheren geistigen
Leistungsfähigkeit eher Aufgabe des Mannes. Da dieser jedoch durch seinen geistig überaus anspruchsvollen
Beruf (zum Beispiel Kfz-Mechaniker) allein schon ausgelastet ist, fällt diese Aufgabe der Frau zu.
Fremdgehen - Expertentips für Männer
- Vor dem Fremdgehen sollte man sich vergewissern, dass die Ehefrau nicht damit einverstanden ist. Sonst verliert die
Tat ihren Reiz und macht nur wenig Spaß.
- Zum Fremdgehen empfiehlt es sich nicht unbedingt, die eigene Ehefrau zu verwenden.
- Mit Supermarktkassiererinnen, Friseusen und Polizistinnen sollte man vom Verkehr an ihrem Arbeitsplatz absehen.
- Nach dem Fremdgehen hat ein wichtiges Indiz für die Tat (Lippenstift am Sakko, Liebesbrief in der Tasche) der
Ehefrau zu deren größter Freude zuzukommen. Nichts belebt den grauen Ehealltag und den freundlichen
Nachbarn mehr, als eine zünftige Szene.